KONZERT I

PETITE MESSE SOLENNELLE
GIOACHINO ROSSINI


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Gioachino Rossini (1792-1868)

Petite Messe Solennelle


Sonntag 17. Juli 2022, 19:00 Uhr | Markuskirche Stuttgart


Christine Reber, Sopran

Lena Sutor-Wernich, Alt

Joaquín Asiáin, Tenor

Guillermo Anzorena, Bass


KonzertChor Stuttgart

Sinfonieorchester Stuttgarter Liederkranz


Leitung: Andreas Großberger

Zum Werk

Gioachino Rossini

(1792-1868)


Petite Messe Solennelle

Die *Petite Messe Solennelle* gehört neben dem Stabat Mater zu den bedeutendsten geistlichen Werken Gioachimo Rossinis, der sie im hohen Alter von 71 Jahren im Auftrag eines befreundeten Pariser Grafen schrieb. Die Komposition seiner letzten Oper lag zu diesem Zeitpunkt bereits über 30 Jahre zurück. Kleinere in der Zwischenzeit entstandene Kompositionen hatte er selbstironisch als „Sünden des Alters“ bezeichnet; die Petite Messe nennt er nun seine „letzte Todsünde“. Ironisch ist auch das Attribut „petite“ zu verstehen, denn das groß dimensionierte Werk für Chor, Solisten und Orchester ist alles andere als „klein“. Es ist ein Werk voller kantabler Melodien, Farben und Expressivität, das dem Opernkomponisten Rossini alle Ehre macht.

Ursprünglich für ein Ensemble aus zwölf Sängerinnen und Sängern, zwei Klavieren und Harmonium geschrieben, bearbeitet Rossini die Messe auf vielfachen Wunsch 1867 für Orchester. Aufgeführt wurde das Werk in dieser Fassung jedoch erst nach seinem Tod.

Rossini beweist in dieser, trotz der ironischen Betitelung von tiefer Religiosität durchdrungenen Komposition seine Meisterschaft im Schreiben schöner Melodien, fließender, rhythmischer Begleitungen, dramatischer Effekte und überraschender harmonischer Wendungen. Kunstvoll ausgearbeitete Fugen und A-cappella-Passagen im Palästrina-Stil zollen zudem der traditionellen Kirchenmusik Tribut.

In der Verschmelzung der beiden Sphären von Theater- und Kirchenstil, gepaart mit der romantischen Tonsprache des 19. Jahrhunderts, liegt der besondere Reiz dieser eindrucksvollen Musik.




Die Solisten

Christine Reber

Sopran

Christine Reber, geboren in Tübingen, aufgewachsen in Reutlingen, absolvierte nach dem Abitur ihr Gesangsstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg sowie als Stipendiatin am Mannes–College of Music in New York. Meisterkurse bei Gundula Janowitz, Charlotte Lehmann, Regina Resnik, Nico Castel, Brian Zeger und Renata Scotto schlossen sich an. In Stuttgart arbeitet sie nun mit Mezzosopranistin Carmen Mammoser, um ihre Gesangstechnik stetig zu verfeinern.


Die Sopranistin verfügt über ein ungewöhnlich umfangreiches Opern- und Konzertrepertoire der unterschiedlichsten Musikepochen und -stilrichtungen. Neben zahlreichen Auftritten in Deutschland gastierte Christine Reber in den vergangenen Jahren u.a. in der Schweiz und in Österreich, in Tschechien, Polen, Italien, Frankreich, Ägypten, Dubai, Dominikanische Republik, Haiti, Kanada und in den USA. 


Zu den Höhepunkten der letzten Zeit gehört ihr Soloabend im Lincoln Center in New York im Bruno Walter Auditorium, Engagements mit ihren unterschiedlichen Konzertprogrammen nach Santo Domingo und Port-au-Prince sowie die Leitung eines Meisterkurses auf Haiti, wo deutsche Musik und Sprache sehr geschätzt und in vielen qualifizierten Chören bemerkenswert intensiv praktiziert wird. Konzerte zur Feier des Deutschen Nationalfeiertags in Lyon und Dubai, Rossinis Petite Messe Solennelle in Jihlava/ Tschechien, Mendelssohns Hör’ mein Bitten und Geistliche Lieder in Erfurt, Weimar und Köln, ihr Engagement bei den „Felix Mendelssohn Musiktagen“ in Krakau, das Deutsche Requiem von Brahms in Bozen, Kempten und Köln. Immer wieder gerne gehört ist sie auch in der nächsten Umgebung ihrer Heimatstadt in Reutlingen, so mit Bachs Johannespassion in Tübingen, Elias in Esslingen, Liszts Missa Coronationalis in der Liederhalle Stuttgart, die Partie der „Viclinda“ in einer konzertanten Aufführung Verdi I Lombardi alla prima crociata in Heilbronn und Stuttgart, sowie Duke Ellingtons Sacred Concert in Reutlingen, Stuttgart und Rottweil. Liederabende u.a. in Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, Isny, Heiligenberg, Überlingen und Meersburg.


Am 5. Jahrestag sang Christine Reber im Gedenkgottesdienst für die Opfer vom 11. September 2001 in der St. Paul's Kirche New York, der vom ZDF in Deutschland, der Schweiz und Österreich übertragen wurde. Ebenso war die Sängerin im SWR Fernsehen, sowie in verschiedenen SWR-Radiosendungen zu hören. 


2006 wurde sie in New York mit dem Achievement Award for Artistic Excellence ausgezeichnet.

Christine Rebers CD-Veröffentlichungen sind die Lieder des deutschen Komponisten Bruno Droste (1918-1969) mit Mitgliedern der SWR Big Band und eine Erstaufnahme: Hugo Wolfs Lied-Vertonungen (Geistliche Lieder und Mörike Lieder) in einer Bearbeitung für Stimme und Orgel von Max Reger. Ganz neu in einer Weltersteinspielung sind nun auch die Lieder des Esslinger Komponisten Christian Fink (1831-1911) erschienen.


www.christinereber.com  


Lena Sutor-Wernich, Alt

Lena Sutor-Wernich, geboren und aufgewachsen in Heidelberg, absolvierte nach dem Abitur zunächst ein einjähriges Studium Generale mit künstlerischem und philosophischem Schwerpunkt am Freien Jugendseminar Stuttgart.
Von 2007 bis 2011 studierte sie Konzert- und Operngesang sowie Gesangspädagogik an der Musikhochschule Freiburg bei Prof. Angela Nick. Sie war außerdem Studentin der Liedklasse von Prof. Hans-Peter Müller.
Von 2011-2012 studierte sie die Bewegungskunst Eurythmie am Eurythmeum Stuttgart.
Meisterkurse u.a. bei René Jacobs, Helmut Deutsch, Lioba Braun, Sonia Prina, Angelika Luz, Anne Rosing-Schow (Kopenhagen) sowie private Studien bei Elisabeth Glauser, Kurt Widmer (Basel), Michael Gees, Mario Hoff und Susana Eken (Kopenhagen) gaben ihr weitere wichtige Impulse auf ihrem Weg als Sängerin und Musikerin.
In den Spielzeiten 2012/13/14 war sie Mitglied im Staatsopernchor Stuttgart.
Seit 2014 ist Lena Sutor-Wernich hauptberuflich als freischaffende Opern- und
Konzertsängerin sowie als Gesangspädagogin im In- und Ausland tätig.
Seit der Spielzeit 2019/20 ist sie Mitglied im Solistenensemble der Staatsoper Darmstadt.
Die Vielfalt im stimmlichen, musikalischen und künstlerischen Schaffen ist für Lena Sutor-Wernich eine wesentliche Konstante ihrer Tätigkeit.
Sie verfügt über eine große Spielfreude im Bereich des Musiktheaters.
Vergangene Opernprojekte umfassen u.a. Gastengagements am Staatstheater Darmstadt als Prinz Orlofsky in der „Fledermaus“ von J. Strauss, am Staatstheater Stuttgart, am Theater Freiburg sowie bei den Schwetzinger Schlossfestspielen.
Anfang 2019 brachte Lena Sutor-Wernich ein von ihr mitkonzipiertes und mitkomponiertes Musiktheaterprojekt zum Leben und Wirken der holländischen Jüdin Etty Hillesum im ForumTheater Stuttgart zur Uraufführung.
Am Staatstheater Darmstadt war Lena Sutor-Wernich in ihrer ersten Spielzeit als Dritte Dame in Mozarts „Zauberflöte“, als Frau Puse-Bach in einer Neufassung von Paul Linckes Operette „Frau Luna“ sowie als Mutter in der Oper „Tschick“ von Ludger Vollmer zu erleben. Die zweite Spielzeit umfasste coronabedingt nur wenige Rollen, darunter Lucrezia in der gleichnamigen Kantate von G.F. Händel sowie Aminta in der Barockoper „La costanza vince l‘inganno“ von C. Graupner.
Im Bereich Oratorium konzertiert sie im In- und Ausland.
Konzertreisen führten sie z.B. nach Rom, in die Liederhalle Stuttgart und in die Bremer
Glocke.


www.lenasw.de


Joaquín Asiáin, Tenor

 Der deutsch-spanische Tenor Joaquín Asiáin stammt aus Nordspanien.

Seine Gesangsausbildung begann er an der Madrider Hochschule für Musik und setzte sie mit dem Aufbaustudium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart fort.

Er erhielt Gesangsunterricht bei so renommierten Sängern wie Aldo Baldin und Alfredo Kraus. Er ist Preisträger des achten A. Catalani Gesangswettbewerbs.

 

Er ist als freischaffender Sänger tätig und seine Konzerttätigkeit umfasst zahlreiche internationale Auftritte bei Festivals, Liederabenden und Oratorienaufführungen in ganz Europa, der Türkei und Südamerika. Er hat mit so bedeutenden Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, den Kölner Philharmonikern, den Borusan Istanbul Philharmonikern, den Hamburger Symphonikern, der Camerata Bregenz, der Orquesta Sinfónica de Madrid und zahlreichen Ensembles seiner spanischen Heimat konzertiert. Seine Rollen und Aufführungen umfassen u.a. Ernesto aus D. Pasquale, Ferrando aus Così fan tutte, Almaviva aus Il Barbiere di Siviglia, der Schwan aus Carmina Burana, Rossinis Stabat Mater, Petite Messe Solennelle, Messa di Gloria. Er ist an so prominenten Orten wie dem Festspielhaus Bregenz, dem Auditorio Nacional de España, dem Auditorio Nacional de Mexico, dem Festspielhaus Baden-Baden,der Münchener Philharmonie am Gasteig, der Züricher Tonhalle, der Stuttgarter Liederhalle und der Kölner Philharmonie sowie im Rahmen des Festival Musica Mallorca und des Istanbul International Musikfestival mit großem Erfolg aufgetreten.

 

Joaquín Asiáin kann bereits auf CD-Einspielungen sowie Rundfunk-(ORF,RTVE)... und Fernsehaufzeichnungen (B.Tv,TRT2, Canal 4 Chile, Televisa –Mexico, Ibiza Tv, RTVE...) verweisen.


https://joaquinasiain.com


Guillermo Anzorena, Bass

Guillermo Anzorena wurde in Argentinien geboren und lebt seit 1994 in Karlsruhe. Er studierte Gesang bei Prof. Fenicia M. de Cangemi an der Hochschule für Musik der Universität National von Cuyo und bestand sein Gesangsdiplom mit Auszeichnung. Schon in seinem Heimatland wurde er 1991 Preisträger beim Gesangswettbewerb “Junge Stimmen” in Buenos Aires. 1993 zeichnete ihn die Richard Wagner Gesellschaft als “Junges Talent des Jahres” aus.

 

Stipendien ermöglichten es ihm, sich bei Prof. Guillermo Opitz bereits in Argentinien intensiv mit dem deutschen Lied zu beschäftigen. In Deutschland schloss er ein Aufbaustudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Prof. Roland Hermann, Prof. Lucretia West und Prof. Donald Litaker erfolgreich ab.

Seine Opernausbildung erhielt er in Karlsruhe am Institut für Musik und Theater. Als Opernsänger.hat er nicht nur das klassische Repertoire auf die Bühne gebracht, sondern sich vor allem im zeitgenössischen Musiktheater international bei Welturaufführungen einen Namen gemacht. Seine reichen Erfahrungen als Oratorien- und Konzertsänger gibt er als Dozent für Gesang an der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen an Studierende weiter.

 

Seit März 2000 ist Guillermo Anzorena erster Bariton im Ensemble “Neue Vokalsolisten Stuttgart”. Das Erfolgsprogramm des Ensembles, unter dem Dach von „Musik der Jahrhunderte“, hat ihn auf zahlreiche weltweite Konzerttourneen zu den wichtigsten Neue -Musik Festivals gebracht.

 

Seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den bedeutensten zeitgenössischen Komponisten aus aller Welt inspirierten diese zu  Werken, die speziell für ihn geschrieben wurden.

Er hat mit renomierten Orchestern wie dem SWR Orchester Stuttgart, Orchestra della Rai, Berliner Philharmoniker weltweit unter großen Meistern wie Sir Roger Norrington, Simon Rattle, Ingo Metzmacher konzertiert.

 

Seine solistische Laufbahn wird von CD- und Rundfunkaufnahmen begleitet. Für die Ostinatostiftung spielte er Liedzyklen von Carlos Guastavino ein. Als Mitglied dieser Stiftung konzertiert er international mit Werken zeitgenössischer argentinischer Komponisten.

 

https://www.neuevocalsolisten.de/ensemble.html


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