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Raff/Mendelssohn/Haydn
Geistliches Sommerkonzert
16. Juli 2023, 19:00 Uhr | Markuskirche Stuttgart
Christine Reber, Sopran
Julia Werner, Alt
Dennis Marr, Tenor
Andrew Liefländer, Bass
KonzertChor Stuttgart
Sinfonieorchester Stuttgarter Liederkranz
Leitung: Andreas Großberger
Mit seinem
Te Deum hinterließ Raff ein Werk von außergewöhnlichem Umfang und breiter Stilvielfalt. Als einer der ersten schrieb darüber Franz Liszt in einem Artikel über Raffs Märchenoratorium Dornröschen (1856): „Als Musiker lehnt er sich oft an Mendelssohn, am entschiedensten an Wagner, manchmal an Berlioz, in einzelnen Momenten auch an italienische Komponisten an. Sein Stil ist gedrungen, voll reflektiert und reich an glücklichen harmonischen Feinheiten und Wendungen, deren Wagnisse sich jedoch fast immer auf die Basis der Regel zurückführen lassen; dabei zieht er gesuchte Kombinationen der spontanen Eingebung vor.… Ein natürlicher Hang in Verbindung mit wissenschaftlicher Prätention führen ihn zur Polyphonie … Raffs Originalität besteht namentlich in dem Wie, mit welchem er die angewandten Elemente vereinigt und assimiliert. Sein Stil sichert ihm unter den Komponisten der Jetztzeit einen gesonderten Platz und stellt seine Individualität schon jetzt in die Zahl derer, die sich bereits eines anerkannten Rufes erfreuen. Wenn es wahr ist, dass die Kunstwerke durch ihren Stil leben, so dürfen die Arbeiten Raffs einer ziemlichen Dauer sicher sein. Er hat sich einen Stil geschaffen, der vollständig mit den Eigenheiten seines Talents und seiner Individualität übereinstimmt.“
Christine Reber, geboren in Tübingen, aufgewachsen in Reutlingen, absolvierte nach dem Abitur ihr Gesangsstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg sowie als Stipendiatin am Mannes–College of Music in New York. Meisterkurse bei Gundula Janowitz, Charlotte Lehmann, Regina Resnik, Nico Castel, Brian Zeger und Renata Scotto schlossen sich an. In Stuttgart arbeitet sie nun mit Mezzosopranistin Carmen Mammoser, um ihre Gesangstechnik stetig zu verfeinern.
Die Sopranistin verfügt über ein ungewöhnlich umfangreiches Opern- und Konzertrepertoire der unterschiedlichsten Musikepochen und -stilrichtungen. Neben zahlreichen Auftritten in Deutschland gastierte Christine Reber in den vergangenen Jahren u.a. in der Schweiz und in Österreich, in Tschechien, Polen, Italien, Frankreich, Ägypten, Dubai, Dominikanische Republik, Haiti, Kanada und in den USA.
Zu den Höhepunkten der letzten Zeit gehört ihr Soloabend im Lincoln Center in New York im Bruno Walter Auditorium, Engagements mit ihren unterschiedlichen Konzertprogrammen nach Santo Domingo und Port-au-Prince sowie die Leitung eines Meisterkurses auf Haiti, wo deutsche Musik und Sprache sehr geschätzt und in vielen qualifizierten Chören bemerkenswert intensiv praktiziert wird. Konzerte zur Feier des Deutschen Nationalfeiertags in Lyon und Dubai, Rossinis Petite Messe Solennelle in Jihlava/ Tschechien, Mendelssohns Hör’ mein Bitten und Geistliche Lieder in Erfurt, Weimar und Köln, ihr Engagement bei den „Felix Mendelssohn Musiktagen“ in Krakau, das Deutsche Requiem von Brahms in Bozen, Kempten und Köln. Immer wieder gerne gehört ist sie auch in der nächsten Umgebung ihrer Heimatstadt in Reutlingen, so mit Bachs Johannespassion in Tübingen, Elias in Esslingen, Liszts Missa Coronationalis in der Liederhalle Stuttgart, die Partie der „Viclinda“ in einer konzertanten Aufführung Verdi I Lombardi alla prima crociata in Heilbronn und Stuttgart, sowie Duke Ellingtons Sacred Concert in Reutlingen, Stuttgart und Rottweil. Liederabende u.a. in Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, Isny, Heiligenberg, Überlingen und Meersburg.
Am 5. Jahrestag sang Christine Reber im Gedenkgottesdienst für die Opfer vom 11. September 2001 in der St. Paul's Kirche New York, der vom ZDF in Deutschland, der Schweiz und Österreich übertragen wurde. Ebenso war die Sängerin im SWR Fernsehen, sowie in verschiedenen SWR-Radiosendungen zu hören.
2006 wurde sie in New York mit dem Achievement Award for Artistic Excellence ausgezeichnet.
Christine Rebers CD-Veröffentlichungen sind die Lieder des deutschen Komponisten Bruno Droste (1918-1969) mit Mitgliedern der SWR Big Band und eine Erstaufnahme: Hugo Wolfs Lied-Vertonungen (Geistliche Lieder und Mörike Lieder) in einer Bearbeitung für Stimme und Orgel von Max Reger. Ganz neu in einer Weltersteinspielung sind nun auch die Lieder des Esslinger Komponisten Christian Fink (1831-1911) erschienen.
Die Altistin Julia Werner hat sich in den letzten Jahren als eine gefragte Konzert- und Opernsängerin im Süddeutschen Raum etabliert. In der jüngeren Vergangenheit war sie unter anderem bei den fränkischen Musiktagen Alzenau, in der Stuttgarter Liederhalle oder im Konzerthaus Freiburg zu hören. Sie trat mit verschiedenen Orchestern auf, darunter die lautten compagney Berlin, die Württembergische Philharmonie Reutlingen, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, das Bundesjugendorchester und das Münchner Barockorchester L’arpa festante.
2022 gehörte Julia Werner dem Ensemble der Ettlinger Schlossfestspiele an und war als Mercédes in G. Bizets Carmen zu hören und zu sehen. Ihr Debüt als Carmen in G. Bizets gleichnamiger Oper gab sie bei der Jungen Oper Schloss Weikersheim unter der musikalischen Leitung von Elias Grandy. Neben weiteren Opernproduktionen wie „Die Zauberflöte“, „Dialogues des Carmélites“ oder der Offenbach-Revue „Enchanté“ zeugt ihr häufiges Mitwirken in professionellen Vokalensembles von ihrer künstlerischen Vielseitigkeit.
Ihr Studium absolvierte Julia Werner bei Prof. Marion Eckstein und Bernhard Gärtner (Gesang) sowie bei Sabine Kraut (Violine) an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Meisterkurse u. a. bei Margreet Honig, Thomas Seyboldt und Frithjof Smith ergänzen ihre musikalische Ausbildung.
Julia Werner war unter anderem Finalistin beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin. Aufgrund ihrer herausragenden künstlerischen Leistungen wurde sie durch das Deutschlandstipendium gefördert. Außerdem ist sie seit 2021 Stipendiatin von YEHUDI MENUHIN Live Music Now Stuttgart e. V.
Dennis Marr wurde in Stuttgart geboren. Der Tenor begann seine musikalische Ausbildung im Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart.
Von 2014 bis 2016 war der Tenor festes Ensemblemitglied des Theater Vorpommern, wo er als Max in "Der Freischütz" debütierte. Es folgten weitere Hauptpartien wie Symon (Der Bettelstudent), Ferrando (Cosí fan tutte), Tassilo (Gräfin Mariza) und Don José in Bizets "Carmen".
Von 2017 bis 2019 war Dennis Marr festes Ensemblemitglied am Stadttheater Pforzheim, wo er Tamino (Die Zauberflöte), Symon (Der Bettelstudent), Lotterie-Agent (Der Silbersee), Mime (Das Rheingold), Nadir (Les pêcheurs de perles), Nemorino (L'elisir d'amore), Truffaldino (Die Liebe zu den drei Orangen) und andere Partien seines Faches sang.
Neben seiner umfangreichen Tätigkeit am Theater und als Konzertsänger ist Dennis Marr seit mehreren Jahren als Gesangsdozent tätig. Von 2017-2020 an der Musikschule in Münsingen und seit September 2019 sowie ab Januar 2020 arbeitet er als Gesangsdozent an der Musikschule in Nürtingen sowie der Musikschule in Köngen/Wendlingen.
Sein Diplomstudium zum Sänger und Gesangslehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Bernhard Jaeger-Böhm schloss er im Sommer 2011 mit Bestnote ab. Von 2011-2014 studierte er im Masterstudiengang an der Opernschule Stuttgart in der Gesangsklasse von Sylvia Koncza. Dort war er Solist in verschiedenen Opernproduktionen wie Verdis "Falstaff", Puccinis "La Bohème" oder Hindemiths Oper "Neues vom Tage".
2014 war Dennis Marr als Solist in Baden-Baden bei den Osterfestpielen der Berliner Philharmoniker engagiert. Er sang dort den Billy im "Mahagonny-Songspiel" von Kurt Weill und als Solist in Paul Hindemiths "Lehrstück".
Konzertreisen führten ihn in zahlreiche Städte im In- und Ausland. Auch in großen Konzerthallen sang er bereits solistisch, wie beispielsweise in der Stuttgarter Liederhalle, im Kieler Schloss oder im Festspielhaus Baden-Baden.
Musikalische Impulse erhielt Dennis Marr auch durch die Mitwirkung im Kammerchor Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius.
Durch die Teilnahme an Meisterkursen, u.a. bei Enrico Facini, Peter Berne, Silvano Zabeo, den King's Singers, dem Calmus Ensemble u.a., sowie die Zusammenarbeit mit herausragenden Korrepetitoren und Pianisten wie Eberhard Leuser, Thomas Seyboldt oder Götz Payer ergänzt er seine musikalische Ausbildung.
Der deutsch-kanadische Bassbariton Andrew Liefländer begann sein Gesangstudium an der University of Toronto, wo er bei den Gesangslehrern Wendy Nielsen und Russell Braun Gesang studierte. 2018 besuchte er die McGill University für sein Masterstudium (Oper) unter der Leitung von John Mac Master und zog 2020 nach Deutschland, um seine Ausbildung an der Opernschule der HMDK Stuttgart fortzusetzen. Im Jahr 2022 absolvierte Liefländer diesen Abschluss und begann mit privaten Gesangstudien bei Matthias Rexroth.
Liefländer erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter den Arthur Redsell und Robert William Bygrave Award der University of Toronto, das Graduate Excellence Fellowship und den Della Pergola Award der McGill University sowie den Full Fellowship Award und das C. Castle Memorial Scholarship der Berliner Opernakademie.
Bei Meisterkursen unter anderem bei Etienne Dupuis, Christopher Purves, Daniel Taylor, Dominique Labelle, Dame Emma Kirkby erweiterte er sein Können.
Während seines Studiums hat Andrew eine dynamische Karriere als Solist und Ensemblesänger aufgebaut, sang unter anderem mit den Tallis Scholars, der Tafelmusik Toronto und dem Theatre of Early Music und spielte Hauptrollen wie Van Bett aus Zar und Zimmerman (Balingen Stadthalle), Papageno aus Die Zauberflöte (Theater Delphi), Sid aus Albert Herring (McGill Opera), Der Graf aus Die Verschworenen (McGill Opera), und Strephon aus Iolanthe (TO Music and Drama Society).
Liefländer konzertiert regelmäßig m Konzertfach und ist seit September 2022 Young Artist bei der IOA Management Agency in München.